Themenmodul: Partizipative Praxis
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Eine gute Schule erkennt man auch an ihrer partizipativen Praxis. Die Teilhabe der gesamten Schulgemeinschaft an der Gestaltung des Schullalltags verbessert die Qualität und Akzeptanz und stärkt gleichzeitig das Demokratieverständnis, die demokratischen Kompetenzen und die Selbstwirksamkeit aller Beteiligten. Idealerweise ist die Schule dann ein demokratischer Ort, an dem Inklusion, Antidiskriminierung und Diversitätsorientierung gelebt werden.
Mit dem erweiterten zeitlichen Rahmen haben Ganztagsschulen mehr Möglichkeiten der Gestaltung demokratischer Strukturen, demokratiepädagogischer Bildungselemente und einer partizipativen Alltagspraxis. Kurz gesagt: Weil die Ganztagsschule ein Lebensort ist, ist eine gelebte partizipative Praxis hier besonders bedeutsam.
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Das Themenmodul „Partizipative Praxis in Ganztagsschulen“ nimmt Praxisbeispiele auf und bietet Pädagog:innen Anregungen, wie sie eine partizipative Praxis innerhalb ihrer Ganztagsschule weiter etablieren und systematisch stärken können.
Wo steht Ihre Schule im Hinblick auf Partizipation? Hier finden Sie die Checkliste „Partizipative Praxis“ aus der Broschüre zu den Qualitätsstandards für die inklusive Berliner Ganztagsschule. Die Checkliste können Sie für die Erhebung des Ist-Standes ebenso nutzen wie für die Identifikation von Entwicklungsbedarfen und die Planung nächster Schritte. Die Schritte können in der Liste markiert und mit einer Zeitplanung versehen werden.
Durch die Möglichkeit der Verzahnung verschiedener Bildungselemente, wie z.B. der politischen Bildung im Unterricht und anschlussfähigen demokratiebildenden Formaten, können Inhalte besser nachvollzogen und in das Selbstkonzept der Schüler:innen integriert werden. Schüler:innenvertretung und Klassenrat werden bspw. im neuen Schulgesetz gestärkt und Schüler:innen früher, also ab der ersten Jahrgangsstufe beteiligt. Wenn Sie darüber nachdenken, wie Sie partizipative Bildungselemente an Ihrer Ganztagsschule ausbauen können, sehen Sie hier einen Fundus von Beispielen aus verschiedenen Ganztagsschulen – geordnet nach dem jeweiligen Ziel, das man damit erreichen kann.
Gemeinschaft erleben
Insbesondere durch das vielfältige Angebot und auch die ungebundenen Zeiten des Ganztages sichern Ganztagsschulen Räume für Gemeinschaftserfahrungen, Freundschaften und Bezugsgruppen. Dadurch können sich die Beteiligten als bedeutsam und verantwortlich erfahren und sich sogar ein Stück weit geborgen fühlen. Gemeinschaftliche Praxen dieser Art lassen sich befördern z.B. durch
Teilhaben
Partizipation kann als Teilhabe erlebbar werden, wenn die Beteiligten ihre Ganztagsschule als Ort erfahren, an dem sie sich mit Anliegen der Gemeinschaft identifizieren und sich durch soziales Engagement als handlungskompetent und selbstwirksam erleben. Das kann man befördern durch folgende Bildungselemente:
* Für die Gründung und Weiterentwicklung von Schüler:innenfirmen unterstützt Sie das Programm „Berliner Schüler Unternehmen“ der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung.
Aushandeln
Neben Partizipation als Gemeinschaftserleben und Teilhabe wird sie auch in Form diskursiver Aushandlung erlebbar. Beteiligte erhalten hierbei die Möglichkeit, sich in der aktiven Aushandlung gemeinsamer Praxis als selbstwirksam zu erleben und demokratische Handlungskompetenz (s. dazu auch Handreichung ÜT) zu entwickeln. Dies kann geübt werden durch die Anerkennung anderer Sichtweisen, das Suchen nach Kompromissen, die Akzeptanz von Unterschiedlichkeit aber auch durch die Festigung eigener Positionen. Gestärkt werden können diese Aspekte durch folgende Bildungselemente:
Wie machen es andere und wo trafen sie auf besondere Herausforderungen? Die hier portraitierten Schulen haben mit viel Engagement und Gestaltungswillen eine partizipative Praxis etabliert, die bei den Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen zu Beteiligung und Identifikation beiträgt. Welchen Weg die Schulen dafür gegangen sind und wie sie gelebt wird, können Sie in den folgenden Portraits nachlesen. Hier finden sich die oben beschriebenen partizipativen Bildungselemente je unterschiedlich kombiniert.
Wir bedanken uns ganz herzlich bei den Schulen für die Einblicke in ihre Arbeit!
- Rosa-Parks-Grundschule: An der Kreuzberger Rosa-Parks-Grundschule wird Partizipation großgeschrieben. In ihrer Vision für das Jahr 2032 zeigt die Schule, wie aus Projekten und Initiativen eine Ganztagsschule wird, in der Schüler:innen jeden Tag mitgestalten.
- Nürtingen-Grundschule: Was bedeutet Vielfalt für den Alltag einer Grundschule? Die Nürtingen-Grundschule in Berlin-Kreuzberg zeigt, wie diversitätssensible und rassismuskritische Schulentwicklung gelingt – und alle einbindet.
- Hermann-Hesse-Gymnasium: Innerhalb eines Jahrzehnts von einer baufälligen Problemschule zu einer Vorzeigebildungsstätte, mit der sich Schüler:innen, Lehrer:innen und Eltern leidenschaftlich identifizieren: Das Hermann-Hesse-Gymnasium in Berlin-Kreuzberg ist beispielhaft dafür, was partizipative Praxis und Engagement bewirken können.
Weitere Praxisbeispiele:
- Die Fritz-Karsen-Gemeinschaftsschule ist Vorreiterin unter den weiterführenden Schulen und wurde als demokratische Schule ausgezeichnet. Lesen Sie hierzu den Bericht auf ganztagsschulen.org
- Weitere gute Praxisbeispiele hat das DKJS-Programm „OPENION – Bildung für eine starke Demokratie“ hier für Sie gesammelt und aufbereitet. Sie können die Beispiele auf der Website nach Bundesländern filtern, um insbesondere Berliner Projekte kennenzulernen.
- Auf den Seiten der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie (SenBJF, Stand 2022 ) zur politischen Bildung finden Sie viele Fachinformationen, Beratungshinweise sowie Fördermöglichkeiten.
- Die Berliner Landeszentrale informiert zu politischen Themen und unterstützt Projekte der politischen Bildung.
- Wie die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung Beteiligung und Partizipation fördert, lesen Sie hier – von allgemeinen Anregungen bis hin zu ausgefeilten Vorlagen für Workshops und andere Formate, wie z.B. die „Toolbox Kinderbeteiligung“.
- Die Deutsche Gesellschaft für Demokratiepädagogik bietet Ihnen Fortbildungen und Beratung zur Entwicklung einer demokratischen Lern- und Organisationskultur. Sehen Sie in Erinnerung an Kurt Edler ein 10-minütiges Interview mit ihm zur Möglichkeit von Schulen, bei jungen Menschen ein demokratisches Bewusstsein und Bereitschaft zum Engagement zu fördern.
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